Bausteine: Werkzeugkasten für choralgebundene Improvisation

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Unser Orgelvorspiel ist traditionell eine Eingangsmusik zum Gottesdienst und kann aus einem Vorspiel zum ersten Lied bestehen. So ist es in vielen Ländern üblich, mit einem Vorspiel den Einzug (u. a. der Geistlichen) zu begleiten (, worauf sich unmittelbar das erste Lied anschließt.) Dies ist auch in den katholischen Gottesdiensten üblich. In der lutherischen Kirche Deutschlands, beginnen im Gegensatz zum „normalen“ Gottesdienst viele Kasualgottesdienste – zum Beispiel die Konfirmationsgottesdienste – mit einem feierlichen Einzug. Gut ist es, wenn die gespielte Musik zum Einzug zeitlich passend ist, mitunter eine gewisse spontane Aufgabe an den Musiker. Es gibt auch andere Gründe für eine Musik einer bestimmten Länge: vielleicht sollen einige Kerzen angezündet oder andere symbolische Handlungen vollzogen werden. Auch zur Kommunion haben wir gern Musikstücke „auf Maß.“ Vorteilhaft ist es, wenn der Organist improvisiert, eine Sache der Übung, aber auch des Momentes. Nicht immer ist solche Situation auf Abruf gegeben.

Die vorliegenden „Bausteine“ zu überwiegend ökumenischen Liedern bestehen aus einer Reihe von kurzen Segmenten, in der Regel vier oder acht Takte. Normalerweise würde man mit Segment A beginnen und mit dem CODA-Segment enden, jedoch können die Segmente – so oft als nötig, und vielleicht mit Variationen – auch in beliebiger Reihenfolge zusammengesetzt werden. Alternativ kann das Stück auch als normales Vorspiel verwendet werden, auch wenn dies nicht der eigentliche Zweck ist.

Die Stücke sind bewusst einfach und leicht zu spielen – es handelt sich keineswegs um fortgeschrittene „Kunstmusik“ – , so dass auch Organisten angesprochen sind, die sich mit dem Gedanken der Flexibilität weniger sicher fühlen. Es spricht nichts gegen ein Auffüllen oder Variieren der Notensätze. Dynamik und Manualwechsel sind nur dort angegeben, wo notwendig zwischen „Solo“ und „Begleitung“ differenziert werden sollte.

Die Intention dieser Sammlung ist aber auch, eigene Ideen für ähnliche Lösungen zu anderen Anlässen zu entwickeln. Die „Bausteine“ sind also nicht nur als festes Repertoire gedacht, sondern als Anregung zum Erlernen einer einfachen, aber zielgerichteten Improvisationstechnik.